Spotlight: Digitale Souveränität

Wie wichtig ist uns in Europa die Unabhängigkeit im digitalen Raum? 

Die Digitale Souveränität ist zu einem zentralen Thema der politischen und wirtschaftlichen Agenda in Europa geworden. Eine aktuelle Analyse von BDO, die sich auf rund 5.000 Social-Media-Beiträge mit insgesamt etwa 17.000 Einzelaussagen stützt, zeigt, dass die Abhängigkeit von amerikanischen Cloud-Anbietern und die damit verbundenen Risiken für die Datensicherheit und nationale Steuerungsmöglichkeiten weitreichende Sorgen in der Europäischen Union hervorrufen.

 

Wesentliche Aspekte der aktuellen Diskussion:

  • Die Abhängigkeit von US-amerikanischen Cloud- und Software-Anbietern wird als erhebliches Risiko für europäische Unternehmen gesehen.
  • Entwicklung europäischer Alternativen sind dringend notwendig.
  • Strategische Investitionen und politische Unterstützung sind erforderlich.
  • Open Source-Lösungen werden als Treiber von Innovation gesehen.

 

Regionale Unterschiede in der Debatte

In Ländern wie den Niederlanden, Portugal, Deutschland und Frankreich ist die Diskussion über Digitale Souveränität besonders ausgeprägt. Die inhaltlichen Schwerpunkte variieren jedoch: Einige Länder fokussieren auf Gesetzgebungsverfahren, während andere Aspekte der Wirtschaftsförderung oder die Relevanz Künstlicher Intelligenz in den Vordergrund stellen. Ein gemeinsames Element bleibt: Es besteht ein dringender Handlungsbedarf.

Die Untersuchung zeigt auch, dass nicht alle der am häufigsten geäußerten Forderungen im erst kürzlich beschlossenen Koalitionsvertrag zwischen CDU/CSU und SPD berücksichtigt werden. Zwar wird der Abbau von Abhängigkeiten und die Digitale Souveränität als Ziel erwähnt, konkrete Exit-Strategien oder „Buy-European“-Vorgaben fehlen jedoch. Prominente Forderungen wie Investitionsstrategien für die Verwaltung und der Ausbau von Rechenzentren werden im Papier „Verantwortung für Deutschland“ nicht behandelt. Hingegen finden Chip-/Halbleiter-Initiativen und digitalpolitische Kooperationsabkommen mit globalen Partnern Erwähnung.

 

Fokus variiert je nach Berufsgruppe

Die Analyse verdeutlicht auch, dass sich in Deutschland unterschiedliche Berufsgruppen mit den Alternativen zu bestehenden Systemen beschäftigen, jedoch jeweils andere Prioritäten setzen. Während IT-Manager und ISMS-Manager vor allem die Aspekte der Datensouveränität und Open Source-Technologien betonen, liegt der Fokus der Geschäftsführung auf strategischen Alternativen, die ihren spezifischen Businessanforderungen gerecht werden.

 

Schlussfolgerung

Digitale Souveränität ist nicht nur ein Schlagwort, sondern eine fundamentale Voraussetzung für die Wettbewerbsfähigkeit Europas im digitalen Zeitalter. Um diese nachhaltig zu sichern, ist es unerlässlich, alle relevanten Stakeholder einzubeziehen und auf eine transparente Planung zu setzen. Wichtige Aspekte sind die Reihenfolge der Implementierung, geeignete Finanzierungsmöglichkeiten und die Berücksichtigung regulatorischer Anforderungen. Fehler könnten langfristige, schwer rückgängig zu machende Folgen haben.


Die vollständige Analyse lesen Sie hier:


250526_BDO_Spotlight_DigitaleSouveränität

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