Mit KI nachhaltig berichten
Schlüssel zu mehr Nachhaltigkeit und Wertschöpfung
In einer zunehmend regulierten Unternehmenslandschaft wird die Nachhaltigkeitsberichterstattung nicht nur zur Pflicht, sondern auch zur Chance. Die EU und zahlreiche Regierungen haben ambitionierte Klimaschutz- und Kreislaufwirtschaftsziele festgelegt. Unternehmen sind gefordert, ihren Beitrag zu leisten und über ihre Aktivitäten zu berichten. Der Druck, transparente und verlässliche Daten über Umwelt-, Sozial- und Governance-Aspekte (ESG) zu liefern, wächst. Wie können Unternehmen Compliance-Anforderungen erfüllen, ihre Berichterstattungs-prozesse effizient gestalten und nachhaltig wirtschaften?
Die zunehmenden Anforderungen an Unternehmen nach mehr Transparenz in Bezug auf globale Lieferketten, Umweltauswirkungen, Diversität sowie weitere ESG-Daten werden durch nationale und internationale Vorschriften stetig verstärkt. Die Regulatorik entwickelt sich dynamisch weiter, was für die betroffenen Unternehmen erhebliche Herausforderungen mit sich bringt. Um diesen Entwicklungen angemessen zu begegnen, sind innovative Ansätze gefragt. Künstliche Intelligenz (KI) hat in zahlreichen Bereichen bereits signifikante Effizienzgewinne nachgewiesen. Insbesondere in der Nachhaltigkeitsberichterstattung trägt der Einsatz von KI entscheidend dazu bei, sowohl ökologische als auch ökonomische Ziele zu erreichen und damit einen wesentlichen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit und Wertschöpfung zu leisten.
Nachhaltigkeit betrifft alle
Die Herausforderung in der Nachhaltigkeitsberichterstattung liegt oft darin, dass bestehendes Wissen über verschiedene Quellen verteilt ist. Denn Nachhaltigkeit betrifft alle: Arbeitssicherheit, HR, Entwicklung, Einkauf, Vertrieb, Controlling, Betriebsrat und viele mehr. Hierbei kommen viele Daten in unterschiedlichster Aufbereitung und Qualität zusammen, die letztendlich im Nachhaltigkeitsmanagement verknüpft werden müssen. Diese Datenpunkte zu einem stimmigen Gesamtbild zusammenzubringen, bindet Ressourcen, die ohnehin nicht im Überfluss vorhanden sind. Der Zugang zu den benötigten Informationen ist zeitaufwendig und hemmt die Effizienz sowie die Fähigkeit, relevante Verbindungen zwischen den Informationen herzustellen. Besonders kleine und mittelständische Unternehmen benötigen umfassende Unterstützung und effiziente Lösungen. KI-gestützte Ansätze bieten an dieser Stelle erhebliche Potenziale zur Automatisierung und Optimierung von Nachhaltigkeitsberichterstattungsprozessen.
KI nachhaltig implementieren
Der größte Pluspunkt: KI reduziert den Bedarf an manuellen Tätigkeiten durch die Automatisierung von Prozessen. Mithilfe von KI lassen sich große Informationsmengen durch Extraktion und Klassifikation schnell und logisch verknüpfen. Unternehmen können dadurch z. B. einen Quick-Check für vorläufige Einschätzungen durchführen. Die Integration zusätzlicher Fach- und Spezialkenntnisse steigert die Genauigkeit der Analysen und bereitet Unternehmen besser auf die regulatorischen Anforderungen vor. Die Implementierung von KI in den Berichterstattungsprozess ermöglicht es Unternehmen, ihre Nachhaltigkeitspraktiken und -risiken entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu überwachen und zu analysieren. Durch die Automatisierung von Workflows können Nachhaltigkeitsteams Daten schnell und präzise interpretieren.
Potenziale der KI-gestützten Wesentlichkeitsanalyse
Die Implementierung geht dabei über rein technische Aspekte hinaus. Im Sinne einer holistischen Herangehensweise ist es ratsam, die technologische Expertise mit umfassendem Wissen im Unternehmen aus den Bereichen Betriebswirtschaft, Recht, Regulierung und strategischem Management zu ergänzen. Doch wo anfangen? Als Startpunkt für die KI-Integration bietet sich die Wesentlichkeitsanalyse an, schließlich ist sie das Herzstück eines jeden CSRD-Projekts. Sie setzt den Fokus und definiert die Kernthemen, die sowohl für Stakeholder als auch für wirtschaftliche, gesellschaftliche und ökologische Auswirkungen relevant sind. In diesem Prozessschritt ist es entscheidend, die Komplexität der Datenidentifizierung und -sammlung im Griff zu behalten.
Der Einsatz einer strukturierten und benutzerfreundlichen Anwendung ermöglicht eine effiziente Identifizierung und Bewertung von Auswirkungen, Risiken und Chancen. Dies führt nicht nur zu einer höheren Datenqualität, sondern vereinfacht und fördert auch eine verbesserte Zusammenarbeit zwischen Abteilungen und Stakeholdern. KI-basierende Anwendungen, die standardmäßige Faktoren wie Branchenzugehörigkeit, Geschäftsmodell oder Standort berücksichtigen, können zweifellos dazu beitragen, den Prozess zu demokratisieren und zu vereinfachen. Solche Lösungen bieten nicht nur eine einfache Handhabung, sondern auch die nötige Dokumentation, die entscheidend ist, um die gesetzlichen Vorgaben zu erfüllen.
Wirtschaftlichkeit mit KI
Ein weiterer Aspekt, der für den Einsatz von KI spricht, ist die Kosteneffizienz. Natürlich braucht es für die Implementierung zunächst Investitionen, die nicht zu vernachlässigen sind. Mittelfristig bieten die Anwendungen jedoch enormes Einsparungspotenzial. Gleichzeitig lässt sich auch wirtschaftlicher Mehrwert durch KI schaffen. KI-gestützte Anwendungen sind der Lage, Lücken im Nachhaltigkeitsmanagement aufzudecken. Wo lassen sich Prozesse optimieren? Welche Produkte oder Dienstleistungen können nachhaltiger gestaltet werden? Dabei stehen nicht nur unternehmerische Nachhaltigkeitsziele, wie die Optimierung von Produktionsprozessen oder die Reduzierung von Abfällen für einen nachhaltigeren Geschäftsbetrieb, im Fokus. Ein KI-gestütztes Nachhaltigkeitsmanagement ermöglicht es Unternehmen, den Status quo genauer zu messen und die langfristige Zielsetzung zu adjustieren. Die Optimierung von Betriebsplänen oder gar der eigenen Dekarbonisierungsstrategie sind dabei nur zwei praktische Beispiele. Unternehmen, die Digitalisierung und KI jetzt vorantreiben, leisten nicht nur einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz, sondern können auch langfristig nachhaltig wirtschaften.
Darüber hinaus bietet die Integration von KI in den Berichterstattungsprozess die Möglichkeit, die Effizienz der Nachhaltigkeitsberichte zu steigern. KI-gestützte Anwendungen bedeuten nicht nur eine Erleichterung in der Datensammlung, sondern auch in der Analyse und Berichterstattung. Ein großer Pluspunkt: Schließlich wären bei einer zukünftigen Umsetzung der CSRD aufgrund der hohen Anforderungen erhebliche Kosten für die betroffenen Unternehmen zu erwarten. Denn die Anpassung der internen Prozesse für die erstmalige Berichterstattung ist mit erheblichem Aufwand verbunden. Hinzu kommen jährlich anfallende Kosten für das Nachhaltigkeitsmanagement. Unternehmen, die von Anfang an auf KI-gestützte Nachhaltigkeitsberichterstattung setzen, können einen entscheidenden Vorteil erlangen.
Keine Option, eine Notwendigkeit
Entsprechend aussichtsreich ist der Einsatz von KI in der Nachhaltigkeitsberichterstattung. Lücken werden aufgedeckt, die Wertschöpfungskette lässt sich wirtschaftlicher gestalten. Darüber hinaus ist nicht zu vernachlässigen, dass insbesondere jüngere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zunehmend Wert auf den Einsatz von innovativen Technologien legen. Unternehmen, die KI effektiv einsetzen, werden als moderner und attraktiver wahrgenommen und haben es leichter, Talente zu gewinnen und zu halten. Bei allen Vorteilen ist es ebenso wichtig, die ökologischen Auswirkungen von KI zu analysieren, da der Ressourcenverbrauch, aufgrund von Rechenleistung und Energie, erheblich sein kann. Langfristig ist die Implementierung von KI-gestützten Tools nicht nur eine Option, sondern eine Notwendigkeit für zukunftsfähige Unternehmen. Unternehmen, die jetzt diesen Weg einschlagen und KI in ihr Nachhaltigkeitsmanagement integrieren, gewinnen einen kritischen Vorsprung.