Die neue EU-Verpackungsverordnung (PPWR)
Die neue EU-Verpackungsverordnung (PPWR)
Die neue EU-Verpackungsverordnung, kurz PPWR (Packaging and Packaging Waste Regulation), markiert einen Wendepunkt für viele Unternehmen in der Europäischen Union. Mit dem Ziel, Verpackungsabfälle drastisch zu reduzieren und die Kreislaufwirtschaft zu stärken, bringt die PPWR ab August 2026 umfassende, verbindliche Neuerungen für Hersteller, Importeure, Händler und Online-Shops. Die PPWR ist Teil des europäischen Green Deals und ersetzt die bisherige Verpackungsrichtlinie 94/62/EG. Sie gilt unmittelbar in allen 27 EU-Mitgliedstaaten und verpflichtet sämtliche Akteure, die Verpackungen oder verpackte Waren in Verkehr bringen, zu neuen Standards – unabhängig vom Material oder Entstehungsort der Verpackung.
Die PPWR verfolgt das übergeordnete Ziel, Verpackungsabfälle in der Europäischen Union deutlich zu reduzieren und den Übergang zu einer echten Kreislaufwirtschaft zu beschleunigen. Bis 2030 sollen alle Verpackungen in der EU vollständig recycelbar sein. Unternehmen werden dazu verpflichtet, das Gewicht und Volumen ihrer Verpackungen auf das notwendige Minimum zu beschränken und verstärkt auf Mehrweg- und Nachfüllsysteme zu setzen. Ein weiterer zentraler Aspekt ist die Förderung des Einsatzes von Recyclingmaterialien: Künftig müssen Verpackungen einen bestimmten Anteil an recyceltem Inhalt enthalten, der nachgewiesen werden muss. Die PPWR sorgt zudem für eine Harmonisierung der Vorgaben im europäischen Binnenmarkt, um Wettbewerbsverzerrungen zu vermeiden und den freien Warenverkehr zu erleichtern. Schließlich werden durch die Verordnung auch bestimmte bedenkliche Stoffe und Materialien in Verpackungen eingeschränkt, um sowohl die Umwelt als auch die Gesundheit der Verbraucherinnen und Verbraucher besser zu schützen.
Die PPWR verlangt von Unternehmen eine Vielzahl an Maßnahmen, die weit über bisherige Anforderungen hinausgehen:
Die PPWR gilt ab dem 12. August 2026 verbindlich in allen EU-Staaten, wobei ab 2030 ausschließlich konforme Verpackungen in Verkehr gebracht werden dürfen. Unternehmen sollten die Übergangszeit aktiv nutzen, um ihre Verpackungen und Prozesse anzupassen. Ausnahmen von bestimmten Vorgaben sind nur für Verpackungen möglich, die vor Februar 2025 unter Design- oder Markenschutz gestellt wurden – und auch das nur unter strengen Bedingungen.
Die Umsetzung der PPWR bringt für Unternehmen sowohl erhebliche Herausforderungen als auch vielfältige Chancen mit sich. Zum einen verlangt die Verordnung weitreichende Veränderungen im Verpackungsdesign, bei der Auswahl und Beschaffung von Materialien sowie in der Steuerung der Lieferketten. Eine zentrale Schwierigkeit zeigt sich dabei bereits zu Beginn des Prozesses: Vielen Unternehmen fehlen verlässliche Daten über ihre Verpackungen und Materialflüsse. Ohne diese Datengrundlage ist es kaum möglich, fundierte Entscheidungen über notwendige Maßnahmen zu treffen. Die Umstellung auf recyclingfähige Materialien, die Einhaltung von Rezyklatquoten sowie die Einführung von Mehrweg- und Nachfüllsystemen erfordern Investitionen und organisatorischen Aufwand – insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen. Hinzu kommen technische Herausforderungen, etwa bei der Verfügbarkeit hochwertiger Rezyklate und der Komplexität der Recyclingprozesse, sowie potenzielle Engpässe und steigende Preise auf dem Rezyklatmarkt. Auf der anderen Seite eröffnet die PPWR Unternehmen die Möglichkeit, sich durch nachhaltige Innovationen und optimierte Prozesse als Vorreiter zu positionieren. Wer frühzeitig auf die neuen Anforderungen reagiert, kann langfristig Kosten senken und so die eigene Wettbewerbsfähigkeit stärken. Zudem bieten nachhaltige Verpackungslösungen und die Integration von Kreislaufwirtschaftsprinzipien neue Marktchancen und fördern die Kundenbindung. Gerade die finanzielle Perspektive ist dabei besonders relevant: Die Ressourcennutzung eines Unternehmens kann erhebliche Auswirkungen auf die Prognose der Unternehmensfortführung, die Werthaltigkeit des Geschäfts- oder Firmenwerts sowie auf Investitionen und das Anlagevermögen haben. Effiziente Ressourcennutzung und eine konsequente Ausrichtung auf Kreislaufwirtschaft sind daher nicht nur ökologische, sondern auch entscheidende wirtschaftliche Erfolgsfaktoren.
Die PPWR ist weit mehr als eine weitere Umweltvorschrift, sie ist ein Motor für die Transformation der Verpackungswirtschaft und setzt neue Maßstäbe für Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz. Unternehmen stehen vor der Herausforderung, ihre Verpackungskonzepte grundlegend zu überarbeiten oder, da oftmals bislang keine Strategie vorhanden ist, erstmals eine Verpackungsstrategie zu entwickeln. Dies erfordert Investitionen in neue Materialien, Prozesse und digitale Lösungen zur Rückverfolgbarkeit, bietet aber auch die Chance, Innovationen voranzutreiben und sich als nachhaltiges Unternehmen am Markt zu positionieren. Wer die neuen Vorgaben als Chance begreift, kann nicht nur regulatorische Risiken minimieren und Effizienzpotenziale erschließen, sondern auch das eigene Markenimage stärken und wird darüber hinaus selbst zum aktiven Gestalter und integralen Bestandteil einer zukunftsfähigen europäischen Kreislaufwirtschaft.
Ziele und Schlüsselaspekte der PPWR
Die PPWR verfolgt das übergeordnete Ziel, Verpackungsabfälle in der Europäischen Union deutlich zu reduzieren und den Übergang zu einer echten Kreislaufwirtschaft zu beschleunigen. Bis 2030 sollen alle Verpackungen in der EU vollständig recycelbar sein. Unternehmen werden dazu verpflichtet, das Gewicht und Volumen ihrer Verpackungen auf das notwendige Minimum zu beschränken und verstärkt auf Mehrweg- und Nachfüllsysteme zu setzen. Ein weiterer zentraler Aspekt ist die Förderung des Einsatzes von Recyclingmaterialien: Künftig müssen Verpackungen einen bestimmten Anteil an recyceltem Inhalt enthalten, der nachgewiesen werden muss. Die PPWR sorgt zudem für eine Harmonisierung der Vorgaben im europäischen Binnenmarkt, um Wettbewerbsverzerrungen zu vermeiden und den freien Warenverkehr zu erleichtern. Schließlich werden durch die Verordnung auch bestimmte bedenkliche Stoffe und Materialien in Verpackungen eingeschränkt, um sowohl die Umwelt als auch die Gesundheit der Verbraucherinnen und Verbraucher besser zu schützen.
Konkrete Pflichten für Unternehmen
Die PPWR verlangt von Unternehmen eine Vielzahl an Maßnahmen, die weit über bisherige Anforderungen hinausgehen:
- Recyclingfähiges Design: Verpackungen müssen so gestaltet sein, dass sie leicht trennbar und vollständig recycelbar sind. Komplexe Materialverbunde sind zu vermeiden.
- Recyclingquoten und Rezyklatanteile: Es gelten verbindliche Zielvorgaben für den Einsatz von Recyclingmaterialien, insbesondere bei Kunststoffverpackungen.
- Technische Dokumentation und Konformitätserklärung: Alle Unternehmen, die Verpackungen oder verpackte Produkte erstmals in der EU in Verkehr bringen – insbesondere Hersteller, Importeure und bestimmte Händler – müssen detailliert dokumentieren, dass ihre Verpackungen den PPWR-Anforderungen entsprechen, und dies in einer Konformitätserklärung bestätigen.
- Erweiterte Herstellerverantwortung (EPR): Die Verantwortung für Sammlung, Sortierung und Recycling liegt künftig stärker bei den Unternehmen, inklusive Meldepflichten und Zahlung von Entsorgungsgebühren.
- Kennzeichnungspflichten: Verpackungen sind klar zu kennzeichnen, etwa mit QR-Codes, die Informationen zur Recyclingfähigkeit und richtigen Entsorgung liefern.
- Datenerfassung und Mengenmeldung: Jede in Verkehr gebrachte Verpackung muss erfasst und regelmäßig gemeldet werden. Für kleinere Unternehmen gibt es Erleichterungen, die Dokumentationspflicht bleibt jedoch bestehen.
Fristen, Übergänge und Ausnahmen
Die PPWR gilt ab dem 12. August 2026 verbindlich in allen EU-Staaten, wobei ab 2030 ausschließlich konforme Verpackungen in Verkehr gebracht werden dürfen. Unternehmen sollten die Übergangszeit aktiv nutzen, um ihre Verpackungen und Prozesse anzupassen. Ausnahmen von bestimmten Vorgaben sind nur für Verpackungen möglich, die vor Februar 2025 unter Design- oder Markenschutz gestellt wurden – und auch das nur unter strengen Bedingungen.
Herausforderungen und Chancen
Die Umsetzung der PPWR bringt für Unternehmen sowohl erhebliche Herausforderungen als auch vielfältige Chancen mit sich. Zum einen verlangt die Verordnung weitreichende Veränderungen im Verpackungsdesign, bei der Auswahl und Beschaffung von Materialien sowie in der Steuerung der Lieferketten. Eine zentrale Schwierigkeit zeigt sich dabei bereits zu Beginn des Prozesses: Vielen Unternehmen fehlen verlässliche Daten über ihre Verpackungen und Materialflüsse. Ohne diese Datengrundlage ist es kaum möglich, fundierte Entscheidungen über notwendige Maßnahmen zu treffen. Die Umstellung auf recyclingfähige Materialien, die Einhaltung von Rezyklatquoten sowie die Einführung von Mehrweg- und Nachfüllsystemen erfordern Investitionen und organisatorischen Aufwand – insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen. Hinzu kommen technische Herausforderungen, etwa bei der Verfügbarkeit hochwertiger Rezyklate und der Komplexität der Recyclingprozesse, sowie potenzielle Engpässe und steigende Preise auf dem Rezyklatmarkt. Auf der anderen Seite eröffnet die PPWR Unternehmen die Möglichkeit, sich durch nachhaltige Innovationen und optimierte Prozesse als Vorreiter zu positionieren. Wer frühzeitig auf die neuen Anforderungen reagiert, kann langfristig Kosten senken und so die eigene Wettbewerbsfähigkeit stärken. Zudem bieten nachhaltige Verpackungslösungen und die Integration von Kreislaufwirtschaftsprinzipien neue Marktchancen und fördern die Kundenbindung. Gerade die finanzielle Perspektive ist dabei besonders relevant: Die Ressourcennutzung eines Unternehmens kann erhebliche Auswirkungen auf die Prognose der Unternehmensfortführung, die Werthaltigkeit des Geschäfts- oder Firmenwerts sowie auf Investitionen und das Anlagevermögen haben. Effiziente Ressourcennutzung und eine konsequente Ausrichtung auf Kreislaufwirtschaft sind daher nicht nur ökologische, sondern auch entscheidende wirtschaftliche Erfolgsfaktoren.
Fazit
Die PPWR ist weit mehr als eine weitere Umweltvorschrift, sie ist ein Motor für die Transformation der Verpackungswirtschaft und setzt neue Maßstäbe für Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz. Unternehmen stehen vor der Herausforderung, ihre Verpackungskonzepte grundlegend zu überarbeiten oder, da oftmals bislang keine Strategie vorhanden ist, erstmals eine Verpackungsstrategie zu entwickeln. Dies erfordert Investitionen in neue Materialien, Prozesse und digitale Lösungen zur Rückverfolgbarkeit, bietet aber auch die Chance, Innovationen voranzutreiben und sich als nachhaltiges Unternehmen am Markt zu positionieren. Wer die neuen Vorgaben als Chance begreift, kann nicht nur regulatorische Risiken minimieren und Effizienzpotenziale erschließen, sondern auch das eigene Markenimage stärken und wird darüber hinaus selbst zum aktiven Gestalter und integralen Bestandteil einer zukunftsfähigen europäischen Kreislaufwirtschaft.Wenn Sie Unterstützung bei der Entwicklung oder Umsetzung Ihrer Verpackungsstrategie benötigen, sprechen Sie uns gerne an. Wir begleiten Sie mit unserer Expertise als Wirtschaftsprüfungsgesellschaft auf dem Weg zur erfolgreichen PPWR-Compliance.